Das Klimabündnis Halstenbek und die Klima-AG des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums haben eingeladen – viele sind gekommen. Was die beiden Bürgermeisterkandidaten Claudius von Rüden und Jan Krohn in Sachen Klimaschutz zu sagen hatten interessierte rund 85 Gäste. Das Foyer der Volkshochschule so voll, dass viele nur noch einen Stehplatz fanden. Jung und Alt stellte interessierte, drängende und oft auch unbequeme Fragen zu jetzigen und künftigen Maßnahmen in der Gemeinde, die helfen sollen, den CO2-Ausstoß zu verringern.
Moderiert wurde der Abend durch Katja Löwe vom Klimabündnis und Miray von der Klima-AG. Nach einigen lockeren Fragen zum Warmwerden ging es ans Eingemachte. Lange und intensiv drehte sich die Diskussion darum, warum es in Halstenbek nach dem politischen Beschluss im letzten Jahr noch immer keine*n Klimamanager*in gibt. Auch der Klimaaktionsplan, der, initiiert durch das Klimabündnis, Anfang 2022 von der Halstenbeker Politik beschlossen wurde, ist nach wie vor nicht angegangen worden. Insbesondere der Amtsinhaber wurde hierzu intensiv befragt.
Auch war vielen Besucherinnen und Besuchern unverständlich, warum auf dem WoBo bis heute keine Solaranlage installiert wurde. Das erste Projekt der Solarinitiative muss nun auf die Caspar-Voigt-Schule im Nachbarort Rellingen ausweichen.
Das Publikum interessierte unter anderem weiterhin, wann die Ergebnisse des umfassenden Verkehrsentwicklungsplans umgesetzt werden – doch im Grunde konnten die Fragen hier nur als Aufforderung an beide Kandidaten verstanden werden, sich im Falle des Wahlsiegs schnellstmöglich an die Umsetzung der Beschlüsse zu machen.
Erfreulich waren viele kreative Ideen und Anregungen aus dem Publikum, wie man in der Gemeinde auch mit kleinen Maßnahmen etwas bewirken könnte. Vom kleinen Windrad im Garten über eine Auszählung anonymer Daten der Gemeindewerke durch Schüler*innen oder Studenten*innen, um sich ein Bild über Halstenbeks Anteil der Solarenergie am gesamten Energieverbrauch zu machen, war einiges dabei. Wichtig ist, sich zunächst ein Bild vom Ist-Zustand zu verschaffen, und dann Maßnahmen zur Senkung der CO2-Ausstöße und im besten Falle parallel möglichst viel CO2-aufnehmende Vegetation anzupflanzen.
Wir als Klimabündnis wünschen uns hier im Rathaus Kreativität und Tatkraft und würden gern so bald wie möglich auf allen Ebenen als klimaneutrales Vorbild für andere Gemeinden dienen!
In der Zwischenzeit hat die Wahl stattgefunden. Ab Februar 2023 wird Jan Krohn neuer Bürgermeister der Gemeinde Halstenbek sein. Wir hoffen, dass er einige der wirklich brennenden Themen anfassen wird. Uns ist bewusst, dass ein breites Spektrum auf ihn wartet und es viele thematische Baustellen gibt. Dennoch bleiben wir der Meinung, dass dem Klimaschutz absolute Priorität eingeräumt werden muss. Wir werden im Gespräch bleiben und stehen als Partner*innen zur Verfügung, aber um zu erinnern und zu mahnen. Das Klimabündnis freut sich dafür über Rückendeckung von möglichst vielen Menschen.
Unser Dank für diese Veranstaltung geht an die beiden Kandidaten, die sich die Zeit genommen und den unbequemen Fragen gestellt haben, an die Volkshochschule Halstenbek und ihre stets unbürokratische Offenheit und hilfreiche Unterstützung sowie an alle unbequemen Fragensteller – bleibt unbequem!